Autor Haiflaier
Datum 14.02.2014 16:33
Beiträge: Gestatten? Achim Lameyer, zurzeit neben seiner Hauptbeschäftigung als Schatzmeister von Ursellis Historica als Airliner tätig. Also so mehr am Boden, ich fliege nicht selber - ich lasse lieber einen fliegen.

Meine primäre Darstellung ist die eines friesischen Kaufmanns im ausgehenden 9. Jahrhundert. Und das kam so:

Als Fokko tom Lehmede eines abends nach eines Tages Mühsal auf den kargen Äckern seines Hofes auf einem Geestrücken in der friesischen Provinz Rüstringen auf das Meer hinaus schaute, dachte er bei sich: "Kann man machen, muss man aber nicht!" (Wobei diese Darstellung nicht ganz präzise ist. Eigentlich dachte er bei sich: "Klei mi an´n Mors, dat mokt kien Spoß!"). Er kam zum Schluß, dass es wahrscheinlich schlauer sei, andere für sich arbeiten zu lassen, als sich selber abzuplagen und er beschloss, es einem fahrenden Händler gleich zu tun, den er vor kurzem getroffen hatte. Es grub das über Generationen von seiner Familie gehortete Hacksilber aus und kaufte im gesamten Umkreis die Wolle seiner Nachbarn auf, liess sie von flinken Weiberhänden zu Fäden spinnen, zu Tuch weben und zu Friesenmänteln verarbeiten, die er dann in Dorestad sehr gewinnbringend an einen Händler verhökerte. Dies legte den Grundstein für eine erfolgreiche Laufbahn als Händler. Seine Handelsreisen führten Fokko in viele fremde Gefilde: nach Mercia, Iberien, Haithabu, Gotland und seine Mäntel werden sogar in den Landen der Sarazenen geschätzt. Fokko huldigt den alten Göttern und tut sich schwer mit den vermehrt auftretenden, rasierten Bücklingen, die einem ihren angenagelten Gott aufschwatzen wollen. Es fragt sich, warum ein reicher Mann nur einen Gott haben soll, wenn er sich doch mehr leisten kann. Gleichwohl treibt er Handel mit ihnen und wenn ein inniges "Hosianna!" den Preis nach oben treibt, so scheut er sich nicht in das Gebrabbel der Christen einzustimmen. In einem Punkt jedoch versteht Fokko keinen Spaß. Er ist der Meinung, dass ein freier Friese nur dem Kaiser Gehorsam schuldet und keinem Lehnsherrn. Der Ritter, der versucht die Friesen zu unterjochen, der soll versauffen in den Wassern und Mooren des Friesenlandes - dies hat zuletzt der Bischof von Bremen erfahren müssen, als man ihn ins Moor gelockt und dann die Deiche geöffnet hat. Im Kettenhemd schwimmt es sich nicht gut! In diesem Sinne: "Eala, Frya Fresena"

Als zweite Darstellung habe ich die des Lazareners Atzorn von Aldeburg gewählt. Aber die Geschichte erzähle ich ein anderes Mal!





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