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Autor Druckerfreundliche DarstellungKeltische Münzprägung
Stabolus

Registriert: 11.03.2010
Beiträge: 68
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Geschrieben: 16.03.2011 20:46

Da ich ja auf unserer 3 Feyerey mit Kindern Münzenprägen möchte habe ich hier schonmal vorab die Info wie das ganze abläuft auch für die jenigen unter euch die es vielleicht interessiert wie das damals gemacht wurde.
Achso wieso ich das mache? Die kelten von Oberursel waren die Münzprägestädte für den Nauheimer Quinar eine sehr bedeutende West Keltische Münze.

Das Prägen von Münzen lehnte sich technisch an andere Kulturen an.Griechenland ist eine der ersten Kulturen mit Münzprägestätten. Zunächst wurden Münzrohlinge, so genannte Schrötlinge, hergestellt. Dazu wurden mit kleinen Mulden versehene Tontafeln, die Tüpfelbretter, mit genau abgewogenen Metallmengen bestückt, über welchen ein Holzkohlefeuer geschürt wurde und mit Hilfe von Mundblasrohren die Temperatur oberhalb der Tüpfelbretter bis auf ca 1400°C gesteigert wurde. Bei gefundenen Tüpfelbrettern waren die Stege blasig und z.T. verglast, während die Unterseite noch nahezu ungebrannt war. Sobald das Metall zu einer "Kugel" geschmolzen war, ließ man es abkühlen. Waren die Schrötlinge erkaltet, so wurden sie mit einem Münzstempel und einem Hammer geprägt. Das erklärt auch weshalb sehr viele Münzen gerissen sind, denn je mehr das Metall kalt verformt wird, desto spröder wird es. Es gab einseitig geprägte Münzen und beidseitig geprägte.Der Münzstempel bestand Anfangs noch aus einem Bronzekern( später aus Eisen/bzw Stahl), der das Motiv trug. Bei der beidseitigen Prägung befand sich am Unterstempel auf der Rückseite ein Dorn, der den Stempel mit einer Werkunterlage(z.B. Holzklotz) verbinden konnte. Durch eine eisenmanschette verhinderte man das springen des Oberstempels. Man schätzt das der Oberstempel nach ca. 10.000 schlägen nicht mehr zu gebrauchen war.
Im Mittelalter stellte man die Schrötlinge meist nicht mehr in Tüpfelbrettern her sondern Malste das Metall auf eine Gewisse Dicke aus und stanzte die Schrötlinge heraus. Dadurch werden die Münzen gleichmäsig groß und schwer. Der Nachteil sind unmengen Stanzreste die man wieder einschmelzen musste.

Erfahrungsbericht kommt demnächst



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Stabolus

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Geschrieben: 16.03.2011 20:54

Münzmetall Zinn (ich nehme altes Zinngeschirr / Zinn deshalb weil weich und niedrig temperaturschmelzend)
Tüpfelbrett aus gutem Hessischen Ton hergestellt und aus Speckstein. Das Problem beim Speckstein ist das er die Wärme sehr gut speichert und das Metall sehr langsam abkühlt. Das Tüpfelbrett aus Ton ist da wesentlich schneller wieder kühl.
Das abwiegen und befüllen der Tüpfelbretter geht schnell von der hand und kann auch von unerfahrenen Personen schnell ausgeführt werden so das sich die Erfahrenen um die nicht ganz so einfache Befeuerung/Aufschmelzung und die Prägung kümmern konnten.



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Vasall

Registriert: 08.03.2010
Beiträge: 51


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Geschrieben: 31.03.2011 12:48

so last mich euer Knecht sein der euch das Eisen anreicht!!!


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